GeschichteStadt Meran Zur Startseite

Kurstadt Meran
kurzer Überblick zur Geschichte


Die Geschichte der Kurstadt Meran

 

Die Geschichte der Kurstadt Meran

"Die Landschaft von Meran zieht in eigenartiger Weise alle die wunderbaren Gegensätze dieses Himmelstriches zusammen: der Talgrund liegt einmal ganz dreihundert Meter über dem Meeresspiegel, in einer jähen Hebung aber steigt das Gebirge bis auf Dreitausend hinan. Hier drängt sich der Alpenhauptkamm in der Muth- und Rötelspitze bis dicht an den tiefen Trog der Etsch. Ewiger Schnee, sturmumfegte Felsregionen blicken unmittelbar in subtropische Gartenparadiese nieder: hier scheint ein ganzer Kontinent auf engem Raum versammelt: Skandinavien und die Riviera, eisige Wüste und zärtliches Blütenland." - Diese stark bildhafte Beschreibung Merans stammt von der österreichischen Schriftstellerin Gertrud Fussenegger und zeigt an, warum die Passerstadt seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts immer mehr zu einem Kurort wurde.
Wegen der günstigen klimatischen und geographischen Bedingungen entwickelte sich also Meran um die Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem Gesundheits- und Fremdenverkehrszentrum. Die ersten Kurgäste fanden sich ein, darunter auch Fürstin Mathilde von Schwarzenberg mit ihrem Leibarzt Dr. Johann Huber aus Wien. Er hatte ihr nach einer sorgfältigen Klimaanalyse einen Kuraufenthalt empfohlen. Die Ergebnisse seiner Untesuchungen legte er in einer Broschüre nieder und sprach darin dem Städtchen Meran das Prädikat Luftkurort zu. Valentin Haller hieß der damalige Bürgermeister und dieser witterte die Gunst der Stunde. Gegen den Wiederstand vieler seiner Mitbürger setzte er sich für die Umgestaltung seiner Vaterstadt von der "Kuh- zur Kurstadt" ein und leitete damit jene Zit ein, welche Meran zu einem Fremdenverkehrsort von Weltrang machte.
Und das Glück gehört bekanntlich dem Tüchtigen. Ein glücklicher Zufall für Meran war sicherlich, dass von 1870 bis 1872 durch zwei Winter hindurch Kaiserin Elisabeth von Österreich mit ihren Töchtern und dem Hofstab in Meran weilte. Durch diesen hohen Besuch wurde Meran "zu einem Curorte von europäischen Rufe", galt es doch zum Ton vieler Adelsfamilien, den Urlaub dort zu verbringen, wo sich die Mitglieder des höchsten gesellschaftlichen Ranges aufhielten. Zu beiden Seiten der Passer wuchs ein Kurort auf, zu dem man aus ganz Europa pilgerte. Die Eröffnung der Brennerbahn im Jahre 1867 und der Bahnstrecke Bozen - Meran im Jahre 1881 brachte Meran dem europäischen Reiseverkehr näher.
Die Nächtigungen stiegen in den folgenden Jahren ständig an, und die Zeit von der Jahrhundertwende bis zum ersten Weltkrieg kann mit Recht als die Glanzperiode Merans bezeichnet werden. Meran hatte sich zu einem Luxusort entwickelt. Im Jahre 1900 wurde das Städtische Theater eröffnet, 1905 das Krankenhaus, 1912 die Schwebebahn aufs Vigiljoch und zu Silvester 1914 der neue Kursaal. Dann kam aber der Krieg - er setzte diesem Aufschwung ein vorläufiges Ende.
Nach dem ersten Weltkrieg kam Südtirol zu Italien. War Meran bisher der südlichste deutsche Kurort und der Sonnenbalkon eines großen mitteleuropäischen Reiches gewesen, wurde es nun zum nördlichsten Anhängsel eines Staates, der Sonne, Palmen und warmes Klima in Überfluß besitzt.
Der einst blühende Kurort fiel in Lethargie. In der Zwischenkriegszeit wollte man Meran touristisch wieder auf die Beine helfen, wozu die Errichtung des großen Pferderennplatzes und die Abhaltung bedeutender Veranstaltungen wie Autorennen und Ausstellungen beitragen sollten. Dann aber kam der Zweite Weltkrieg, die wenigen Hotels wurden geschlossen und zum Großteil in Lazarette umgewandelt, was Meran allerdings vor jeglicher Bombardierung bewahrte.
Erst in den sechziger Jahren bemühte man sich, in Meran eine gewisse Kurortsmentalität wiederzuerwecken, die allerdings nicht mehr an die große Zeit des Kurortes anknüpfen konnte. Dennoch bemüht man sich in Meran, den vielen Gästen den Urlaub durch kulturelle Angebote und besonders durch eine intakte Landschaft angenehm zu gestalten. Möge der Flair der Stadt und der Charme der Landschaft alle Urlaubsgäste so zufrieden stimmen und faszinieren wie Gertrud Dussenegger es zum Ausdruck brachte.

 


Zum Seitenanfang
Letzte Aktualisierung: 27.8.1999. Copyright © 1999 Hotelportiervereinigung Meran. Alle Rechte vorbehalten. Die Fotos unterliegem dem Urheberrecht des jeweiligen Fotografen.
Home: http://zugast.freeservers.com. eMail: zugast@dnet.it.