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Kornplatz
Vom Klarissenkloster zur Südtiroler Volksbank


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Im Zentrum des Kurortes, am Kornplatz gegenüber dem Gerichtsgebäude, befindet sich die Niederlassung der Südtiroler Volksbank in Meran. Die Bank wurde als erste Südtiroler Kreditbank am 10. Jänner 1886 von 212 Mitgliedern aus allen Klassen und Berufsarten der Stadt "Meraner Spar- und Vorschußkasse" gegründet. Ihr erster Sitz war am Oberen Pfarrplatz im Parterre des damaligen Desfour-Hauses. Im Jahr 1921 übersiedelte die Bank in ein Gebäude am Kornplatz, das von 1290 bis zum Jahr 1782 den Orden der Heiligen Clara beherbergte. Das Haus wurde für die Bank grundlegend umgebaut. Das Bankinstitut, das ab 1971 ind "Volksbank Meran G.m.b.H" umbenannt wurde, fusionierte im Jahr 1995 mit der "Südtiroler Volksbank" und ist seither Teil dieser im gesamten Südtiroler Gebiet tätigen Bank.
Das heutige Bankgebäude am Kornplatz ist hochinteressant und gehört zu den Sehenswürdigkeiten der Kurstadt. Es handelt sich um das Hauptgebäude des ehemaligen klarissenklosters, das im Jahre 1290 in Meran errichtet wurde, als drittes Kloster der Heiligen Klara in Tirol. Der Orden hatte bald einen ständigen Zuwachs, sodass Herzogin Euphemia aus Breslau, die Gemahlin des Herzogs Otto, des ältesten Sohnes Meinhard II., Herzog zu Kärnten und Graf zu Tyrol, Im Jahr 1300 den Bau eines Klosters und einer Kirche auf der gegenüberliegenden Seite des Rennwegs ermöglichte. Am 8. Oktober des Jahres 1310 weihte Siegfried, Bischof von Chur, die Kirche ein und am 1. November zogen die Schwestern in das neue Kloster. Dieses stand von nun an "Unter besonderen ewigen Schutz der Landesfürstin von Tirol". Herzogin Margarethe, genannt die Maultasch und die Habsburge als ihre Nachfolger blieben der Stiftung sehr gewogen und bestätigten ihre Privilegien.
Erst mit der Regierung des Sohnes von Maria Theresia, Kaiser Joseph II. begannen für die Nonnen sorgenvolle Zeiten. Im Jahr 1782 wurde das Kloster auf Anforderung des Kaisers geschlossen. Am 5. Juli um 3 Uhr morgens mussten die trostlosen Ordensfrauen ihre klösterliche Heimstätte verlassen, die meisten fanden in Bürgerhäusern der Stadt Zuflucht. Fast 500 Jahre Ordensgeschichte der Klarissinen in Meran wurde von der Regierung und Bürgerschaft pietätslos ausgelöscht. Das Kirchensilber wurde versteigert, Altäre und Paramente wurden an andere Kirchen verteilt. Der rote Marmor des wertvollen Grabmales der Stifterin und die übrigen Grabsteine zersägte man und verwendete sie für den Fußboden im Chor der Meraner Pfarrkirche.
Das Haus ging dann an Private über und wurde ohne Rücksicht auf den Denkmalwert radikal umgestaltet.
Im Jahr 1919 erstand die Meraner Spar- und Vorschußkasse das Gebäude. Jetzt wurden die nötigen Umbauarbeiten in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt durchgeführt. Am 2. Jänner 1922 wurden die Schalter der im Volksmund benannten "Schußkassa" für das Publikum eröffnet.
Ein weiterer Umbau im Jahre 1970 unter Leitung der Architekten Lilly und Willy Gutweniger brachte das Gebäude auf den heutigen Stand. Zahlreiche Fresken wurden freigelegt, Reste der gotischen Bauart in den Schlaterräumen, im Stiegenhaus und im angrennzenden Kreuzgang bieten heute wieder einen beachtlichen Kunstgenuß. Die Volksbank-Kunstgalerie sowie der Kreuzgang stehen für Kunstausstellungen und kulturelle Veranstaltungen der Stadt zur Verfügung.

Fotos

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Letzte Aktualisierung: 27.8.1999. Copyright © 1999 Hotelportiervereinigung Meran. Alle Rechte vorbehalten. Die Fotos unterliegem dem Urheberrecht des jeweiligen Fotografen.
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